Anlässlich der Konzeptvorstellung zum Festival-Förder-Fonds im gestrigen Ausschuss für Kultur und Medien, erklärt Erhard Grundl MdB, Sprecher für Kultur- und Medienpolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen:Erhard Grundl MdB:
„Mit dem Festival-Förder-Fonds (FFF) wird erstmals die Festivalförderung im Populärmusikbereich strukturiert. Wir sind angetreten, um Kulturpolitik zu gestalten und zukunftsfähig zu machen. Mit dem FFF haben wir nun ein Instrument Festivals kriterienbasiert und politikfern durch eine unabhängige Jury zu stärken. Damit lösen wir uns auch von der alleinigen Leuchtturmförderung. Denn uns ist klar: Die Vielfalt unserer Festivallandschaft ist von gesamtstaatlicher Bedeutung. Der FFF ist ein wichtiges Ampel-Projekt, dass ich sehr gerne mit auf dem Weg gebracht habe. Besonders danke ich meiner Kollegin Luise Amtsberg MdB, die das Projekt vorangetrieben hat.
“Für viele Menschen sind Musikfestivals ein fester Bestandteil ihres kulturellen Jahres auf den sie hin fiebern, sie führen Menschen aus unterschiedlichsten Regionen zusammen, bieten Nachwuchsmusiker*innen eine Bühne und begeistern Menschen in den Städten und auf dem Land für Musik. Mit dem Festivalförderfonds schafft die Ampel nun eine bundesweite Förderung für Musikfestivals in der Popkultur. Dabei haben Festivals erstmals die Möglichkeit, sich neben Kriterien wie Nachwuchsförderung oder der kulturellen Originalität auch auf Grundlage ihrer Bemühungen zu mehr Nachhaltigkeit, lokalen Kooperationen, oder sozialen Projekten fördern zu lassen.
Viele Festivals machen sich schon seit langer Zeit auf den Weg ihr kulturelles Engagement mit einem gesellschaftlichen Engagement zu verbinden und erweitern so den Anspruch ihres Wirkens. Diesem Anspruch, der häufig auch steigende Kosten mit sich bringt, wollen wir daher ebenfalls berücksichtigen. Gerade unter den aktuellen Belastungen wie Inflation, geändertem Vorkaufverhalten und Fachkräftemangel ist es mir sehr wichtig, dass wir die kulturelle Diversität der deutschen Festivallandschaft unterstützen.
Musikfestivals sind besonders lebendige Orte ehrenamtlichen Engagements, viele dieser kulturellen Ereignisse wären sonst nicht möglich. Ich freue mich, dass dies bei der Konzipierung des Programms bedacht wurde. Unter einer Schwelle von 20.000 Euro sind Förderungen unbürokratischer möglich und auch jenseits dessen ist ehrenamtlich erbrachte Arbeit als Eigenleistung anrechenbar.Mittelfristig soll die gesamte, auch die bereits bestehende, Festivalförderung im Bereich Popmusik durch den Festivalförderfonds strukturiert und mit nachvollziehbaren Kriterien hinterlegt werden.“
Zum Hintergrund: An diesem Mittwoch wurde im Kulturausschuss des Deutschen Bundestags das Konzept des Festivalförderfonds vorgestellt. Mittel in Höhe von 5 Mio. für den Festivalförderfonds wurden im vorherigen Haushaltsverfahren durch die Fraktionen der Ampel bereitgestellt. Mit Beträgen bis zu 50.000 Euro sollen besonders kleine und mittelgroße Festivals mit popkulturellem Programm in der gesamten Bundesrepublik unterstützt werden. Für die Durchführung des Förderprogramms ist die Initiative Musik, die bereits viele andere Programme zur Förderung von Popmusik umsetzt, zuständig. Die Festivals können sich anhand von transparenten inhaltlichen Kriterien auf die Förderung bewerben, eine Jury entscheidet abschließend über die Förderung. Ziel ist es den Festivals, welche zu großen Teilen im Sommer stattfinden, frühzeitig in ihrer Planungsphase Gewissheit zu geben Anträge können ab dem 06.11. eingereicht werden.
Weitere Infos: https://www.initiative-musik.de/livemusikfoerderung/programmbeschreibung-festivalfoerderfonds/ Das Antragsverfahren läuft vom 06.11.2023, 13:00 Uhr bis 18.12.2023, 23:59 Uhr. Die Antragstellung erfolgt online über das Förderportal der Initiative Musik.