Pop ist mehr als nur Musik, Für viele ist Popmusik der Erste Kontakt mit einer Kunstform und bietet einen einfachen Zugangspunkt zur gesellschaftlichen Teilhabe. Spätestens seit Corona weiß man: Menschen brauchen Popkultur, nicht ohne Grund prägt sie unsere Gesellschaft grundlegend. Sie reflektiert die sozialen und politischen Zustände ihrer Zeit, macht auf Missstände aufmerksam indem sie (jungen) Menschen eine Stimme gibt und verbindet unsere globalisierte Welt über sprachliche Grenzen hinaus.
Umsetzung des Popdialogs
Zwischen Mai 2023 und Mai 2024 wurde in vier Konferenzen eine Strategie zur Weiterentwicklung der Musik- und Clubszene des Landes erarbeitet. Im Dialog mit über 400 Kulturschaffenden wurden die Erfolge und Baustellen der Kulturbranche thematisiert und verschiedene Lösungsansätze konzipiert. Auch aus diesem Grund hat die Förderung der Kulturwelt im Ländle höchste Priorität und bekommt im Doppelhaushalt 2025/26 eine Millionen Euro zur Stärkung der populären Kultur.
So unterstützt das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst das About-Pop mit finanziellen Mitteln. Die Initiative „POPLÄND", ein Ergebnis des vierteiligen Popdialogs, solle ein kulturpolitisches Zeichen setzen und zeigen, was Baden-Württemberg zu bieten hat. Unter anderem entstand in diesem Zuge ein Förderprogramm für Künstlerinnen das einen besonderen Fokus auf die ländlichen Regionen setzt, als auch die Entstehung eines neuen Förderpreises Pop und die Unterstützung der Popakademie Baden-Württemberg sowie der Popbüros Stuttgart. Ziel sei es, die Kulturschaffenden Baden-Württembergs nachhaltig zu fördern und ihnen eine (inter-)nationale Strahlkraft zu verleihen.
Das About-Pop als Netzwerk
Der Kulturpolitische Sprecher der Grünen Landtagsfraktion, Erwin Köhler, hat selber einen musikalischen Hintergrund. Seit seiner Jugend musiziert er, spielt leidenschaftlich Gitarre und engagiert sich in lokalen Kulturzentren für ihren Erhalt. Auch für ihn gilt das Festival mit seinen 85 verschiedenen Künstlerinnen als Treffpunkt gleichgesinnter Musikliebhaber. Denn neben der Automobilindustrie ist auch die Kunst- und Kulturszene mit knapp 65.000 Beschäftigten einer der großen Wirtschaftsfaktoren der Region. Diesen muss Raum zum Austausch, zur Diskussion und zum Netzwerken geboten werden - und genau das schafft das About-Pop Festival mit seinem breit aufgestellten Programm.
Perspektive schaffen
Das breite Spektrum der Kulturlandschaft Baden-Württembergs muss jedoch weit über das About-Pop Festival hinaus gefördert werden. Dazu gehören auch die Theater- und Hochkultur. Besonders in Zeiten, in denen der „Kulturkampf“ die Kunst unter Druck setzt muss man sich in der Verantwortung sehen, der Kreativszene politisch und finanziell unter die Arme zu greifen.