Auch 2023 werden mit dem Innovationsfonds Kunst Projekte verschiedener Kulturparten in Baden-Württemberg unterstützt. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst fördert in diesem Jahr 29 besonders kreative und neuartige Kulturformate mit rund einer Million Euro.
„Der Innovationsfonds Kunst beweist, dass die Landeregierung auch in diesem Jahr dazu beiträgt, frische Ideen in der Kultur umzusetzen und neue Wege zu riskieren. Und in vielen Projekten zeigt sich die gesamte Innovationskraft der Kunst, 29 mal setzen wir kulturelle Ausrufezeichen in THE LÄND. Die unterschiedlichsten Projekte sind mit dabei: Der ‚Zukunftskiosk‘ lädt Bürgerinnen und Bürger dazu ein, sich künstlerisch mit gesellschaftlichen Veränderungen zu beschäftigen; ein anderes Projekt sucht die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Zukunftsthema Wasser(knappheit); bei einem Musikprojekt in Lahr kommen Amateurmusikerinnen und -musiker mit Profis zusammen, um Lebenszyklen von Pflanzen erklingen zu lassen“, sagte Staatssekretär Arne Braun am Montag (3. Juli) in Stuttgart anlässlich der Bekanntgabe der Jury-Entscheidung. „Es beweist, welche zentrale Rolle Kultur inne hat, um in schwierigen Zeiten kreative Lösungen für gesellschaftliche Probleme zu entwickeln. Ohne Kunst geht nix.“
Eine unabhängige Jury aus Fachexpertinnen und -experten aller Sparten hat 195 Anträge bewertet. Zu den insgesamt 29 ausgewählten Projekten gehören beispielsweise:
- ROXY Ulm – 24.580 Euro
48 Dance – Speed-Dating für den Tanz
48 Dance ist der Auftakt einer kreativen Achterbahnfahrt, die Erfahrungen aus Choreografie, Tanz, Dramaturgie sowie von Menschen aus anderen Kunstsparten (z. B. Fotografie, Film, Musik etc.) in einem ungewöhnlichen, gewagt kreativen „Blind-Speed-Date”-Format zusammenführt. Ergebnis ist die Kreation und Aufführung von zwei aufeinander folgenden Tanzabenden. An jedem dieser Abende werden jeweils fünf kurze Werke uraufgeführt, die innerhalb der vergangenen 24 Stunden entstanden sind.
- Theater in den Bergen, Häg-Ehrsberg – 15.000 Euro
Wasser?! – Eine dramatische Reise zur Quelle des Lebens
Das Projekt ist als Open-Air Landschaftstheater-Produktion im Biosphärengebiet Schwarzwald angelegt. Es behandelt die plötzlich auftretende Wasserknappheit in einem fiktiven Dorf. In dem generationsübergreifenden Theaterprojekt wird den Mitwirkenden die Gelegenheit gegeben, sich durch einen fachlich begleiteten Dialog selbst ins Verhältnis zum Thema Wasser zu setzen. Am Ende steht die Frage, ob die fiktive Dorfgemeinschaft in der Lage sein wird, das geschilderte Problem mit vereinten Kräften zu lösen oder aber eine Konfrontation heraufbeschwört, um die persönlichen Interessen vor die der Gemeinschaft zu stellen.
- Stiftung Kunstmuseum Stuttgart – 15.795 Euro
Diversity Room – Diskriminierungskritik und die Neue Sachlichkeit
Ausgangspunkt für das Projekt bildet die Ausstellung „Sieh dir die Menschen an!“, die auf drei Stockwerken des Museumskubus zu sehen ist . Es geht darin um die Auseinandersetzung mit dem Denken in Stereotypen, das insbesondere Künstlerinnen und Künstler der Neuen Sachlichkeit in ihren Typenporträts umgesetzt haben. Das Kunstvermittlungsprogramm zur Ausstellung wird anhand der ausgestellten Werke die Gefahr thematisieren, die in der Bewertung von Menschen nach Kategorien liegt. Unter dem Titel „Diversity Room“ führt das museumseigene „Studio 11“ mit verschiedenen Formaten in das Thema Diskriminierungskritik ein und ermöglicht dadurch neue Perspektiven auf die Ausstellung.
Eine Übersicht aller Zuwendungsempfänger finden Sie hier.
Der Innovationsfonds Kunst
Der Innovationsfonds Kunst hat sich als wichtiges Förderinstrument des Landes in der Kunst- und Kulturlandschaft Baden-Württembergs fest etabliert. Er schafft kreative Spielräume für neue Ausdrucks- und Beteiligungsformen, für spartenübergreifende Ansätze und ungewöhnliche Aufführungsorte. Die Stärke des Innovationsfonds liegt darin, Projekte und Aktivitäten zu ermöglichen, die unabhängig vom Alltag Raum für neue Entwicklungen geben.
Pressemitteilung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst