Der Jugendlandtag hat den Plenarsaal zwei Tage lang mit frischer Energie gefüllt. Junge Menschen aus ganz Baden-Württemberg haben Fragen gestellt, Ideen präsentiert, widersprochen, kurz: Demokratie gelebt. Genau so soll Politik sein. In meiner Rede habe ich betont: Ihr delegiert eure Zukunft nicht, ihr nehmt sie in die Hand. Ihr zeigt uns, was gut läuft, was fehlt und was wir ändern müssen. Danke, dass ihr da seid.
Für mich ist Jugendpolitik kein Nischenthema, sondern Querschnitt. Sie entscheidet sich im Alltag: in der Verkehrs-, Bildungs-, Klima-, Innen-, Kultur-, Digital- und Gesundheitspolitik. Oft noch nicht gut genug. Das auszusprechen ist kein Makel, sondern die Voraussetzung, es besser zu machen. Politik wird besser, wenn die Betroffenen in der ersten Reihe sitzen.
Ein Schwerpunkt war die mentale Gesundheit. Viele junge Menschen erleben Leistungsdruck und Unsicherheit, dazu soziale Medien, Krisenmeldungen, Teuerung, all das wirkt bis in den Schlaf. Mentale Gesundheit ist keine individuelle Schwäche, sondern eine nachvollziehbare Reaktion auf Überforderung. Daran müssen wir uns in Schule, Jugendhilfe und Gesundheitssystem messen lassen.
Ebenso wichtig ist Beteiligung, die trägt. Wir wollen Jugendvertretungen aufwerten, Ebenen besser vernetzen und dafür sorgen, dass Beschlüsse nicht im Posteingang stecken bleiben. Mein Ziel: ein starkes, landesweites Jugendgremium, dessen Empfehlungen verlässlich in Regierung und Parlament einfließen – auf Augenhöhe, so wie es andere Gruppen längst haben.
Krisenfestigkeit ist mehr als Zivilschutz. Sie braucht starke soziale Netze, Bildungszugang, digitale Teilhabe und psychische Gesundheit. Die Empfehlungen liegen auf dem Tisch; wir ziehen die Jugendperspektive konsequent mit – von schulischen Krisenplänen über psychosoziale Ersthilfe bis zur verlässlichen digitalen Infrastruktur.
Und ja, wir sollten junge Menschen nicht nur „mitdenken“, sondern direkt einbinden, bei Themen, die ihr Leben prägen, von Ausbildung und Studium über Wohnraum bis zum ÖPNV. Wer Planungssicherheit will, braucht verlässliche Zusagen. Genau daran arbeiten wir.
Zum Schluss mein Commitment aus dem Plenum: Wir nehmen eure Forderungen ernst. Wir machen die Wege transparent. Und wir melden uns verbindlich zurück. Haltet den Druck hoch, bleibt laut, bleibt konstruktiv – ihr seid nicht nur „die Zukunft“, ihr seid Gegenwart und ein Teil der Lösung.