Modellprojekt ‚KreativLand Baden-Württemberg‘: Minister Peter Hauk MdL: „Das gestalterische Potenzial und die innovativen Impulse der kultur- und kreativwirtschaftlichen Unternehmen im Ländlichen Raum sollen stärker sichtbar gemacht werden“
„Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist eine vielfältige und leistungsstarke Branche. Sie gilt als moderner Innovationstreiber für Gesellschaft und Wirtschaft, wird jedoch vor allem mit urbanen Räumen verbunden. Das große gesellschaftliche wie wirtschaftliche Potenzial, das sie auch in ländlichen Räumen aufweist, ist bislang wenig konkret betrachtet worden. Mit unserem Modellprojekt ‚KreativLand Baden-Württemberg‘ wollen wir nicht nur die vorhandenen Datenlücken, sondern vor allem auch Wahrnehmungslücken in diesem Bereich schließen“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Mittwoch (4. Januar) zum Start des Modellprojekts ‚KreativLand Baden-Württemberg‘.
Für die Kultur- und Kreativbranche ländlicher Räume liegen derzeit keine konkreten Kennzahlen vor. Hier setzt das Modellprojekt ‚KreativLand Baden-Württemberg‘ an, indem erstmals Kennzahlen erhoben, ausgewertet und in einem zusätzlichen Dialogprozess an verschiedenenen Orten im Ländlichen Raum reflektiert und in Handlungsempfehlungen festgehalten werden. „Ziel ist es, das gestalterische Potenzial und die innovativen Impulse der kreativwirtschaftlichen Unternehmen im Ländlichen Raum stärker sichtbar und beispielsweise für andere Unternehmen oder Kommunen nutzbar zu machen. Denn auch Kultur- und Kreativwirtschaft ist für die Entwicklung des Ländlichen Raums als Wirtschafts- und Kulturstandort von Bedeutung“, unterstrich Minister Hauk.
Das vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz beauftragte Modellprojekt wird von der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg gesteuert. Als landesweites Kompetenzzentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft unterstützt die MFG Baden-Württemberg seit 2014 die Branche im Südwesten mit passgenauen Programmen und Projekten. Mit einem starken Netzwerk in der Fläche und branchenspezifischer Expertise ist die MFG Baden-Württemberg Träger des Modellprojektes. Das Forschungsinstitut Prognos AG ist wissenschaftlicher Partner der MFG Baden-Württemberg für das Modellprojekt. Die Förderung des Projekts wird vom Land mit rund 200.000 Euro finanziert.
„Mit diesem Dialogprozess wollen wir konkrete Erfahrungen aus der Praxis von Kreativunternehmen und Kommunen im Ländlichen Raum hören und in die Handlungsempfehlungen zur weiteren Förderung der Branche im Ländlichen Raum einfließen lassen. Vertreterinnen und Vertreter aus der Kreativbranche, Verwaltung und anderen Wirtschaftszweigen sind schon jetzt herzlich eingeladen, Kontakt mit uns aufzunehmen und sich im Rahmen der künftigen Workshops zu beteiligen“, erläutert Carl Bergengruen, Geschäftsführer der MFG Baden-Württemberg. „Teil des Dialogprozesses ist auch, dessen Ergebnisse redaktionell zu begleiten und in den sozialen Medien zu kommunizieren“, führte Bergengruen aus. Ziel sei es, das komplexe Thema Kultur- und Kreativwirtschaft in ländlichen Räumen der Öffentlichkeit näherzubringen und Sichtbarkeit für die Branche herzustellen.
Zur Kultur- und Kreativwirtschaft zählen die Teilmärkte Architektur, Design, Software/ Games, Musik, Film und Rundfunk, Kunstmarkt und Darstellende Künste sowie Presse, Buch und Werbung. Im Corona-Jahr 2020 zählten rund 27.000 Unternehmen in Baden-Württemberg zur Branche. Mit einem Umsatz von 25,6 Mrd. Euro ist sie eine wichtige Säule der baden-württembergischen Wirtschaft und ist damit beispielsweise größer als die chemische Industrie oder das Gastgewerbe im Land (Quelle: Goldmedia Standortmonitor Baden-Württemberg (2021).
Pressemitteilung des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz BW