Ich habe in Stuttgart auf dem Podium „Jugendhilfe im Ganztag“ der Friedrich-Ebert-Stiftung und ver.di mitdiskutiert – mit Kolleg*innen aus Politik und Praxis. Ausgangspunkt war die Frage: Wie setzen wir den Rechtsanspruch ab 2026/27 so um, dass er Kindern wirklich gut tut? In Baden-Württemberg haben wir jetzt ein gemeinsames Leitbild:Der Ganztag ist Lern- und Lebensraum, das Kind steht im Mittelpunkt, Kinderschutz und Kinderrechte sind gesetzt, und Qualität wird systematisch weiterentwickelt und evaluiert. Genau daran wollen wir unsere Praxis messen.
v.l.n.r.: Dennis Birnstock (FDP), Erwin Köhler (Grüne), Christiane Staab (CDU), Katrin Steinhülb-Joos (SPD), Sabine Leber-Hoischen (ver.di BW), Sarah Nooren (FES BW), Quelle: ver.di BWMir war wichtig, drei Dinge klar zu benennen:
Erstens Multiprofessionalität: Schulsozialarbeit, pädagogische Fachkräfte, Vereine, Jugendhilfe und Schule arbeiten partnerschaftlich zusammen; Qualität entsteht in Teamsund in verlässlichen Beziehungen zu Kindern.
Zweitens: Rahmenbedingungen, die man spürt: passende Räume, eine gesunde Verpflegung und alltagstaugliche Rhythmisierungmit Zeit für Anspannung und Entspannung.
Drittens, Teilhabe: Kinder müssen mitreden und mitgestalten, und der Ganztag öffnet sich in den Sozialraum, Sport, Musik, Kultur, Jugendbildung.
Beim Finanzieren und Regeln geht es mir um Planungssicherheit statt Bürokratie: Land, Kommunen und Träger tragen die Verantwortung gemeinsam;wir brauchen dauerhafte Strukturen für Betriebskosten und Qualifizierung, damit Ressourcen bei den Kindern ankommen. Mein Zielbild bleibt: ein Ganztag, der Kinder stärkt, Eltern entlastet und Beschäftigten gute Bedingungenbietet – entlang der Leitbild-Prinzipien des Landes.