Der Fachkräftemangel macht sich in vielen Unternehmen deutlich bemerkbar. Aus Sicht von Colette Rückert-Hennen, der Personalvorständin der EnBW, ist die Gewinnung von Fachkräften jedoch durchaus möglich. Voraussetzung dafür ist die Flexibilität der Arbeitgeber und die Umsetzung von Maßnahmen wie der Vereinfachung von Quereinstiegen, der Bereitstellung von Möglichkeiten für mobiles Arbeiten sowie die Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle.
Dazu sagt Sarah Hagmann, Mitglied im Ausschuss Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, die sich besonders für die Themen Erwerbsarbeit für Frauen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie einsetzt:
„Wenn wir mehr Fachkräfte in Baden-Württemberg gewinnen wollen, müssen wir uns zwingend der Frage stellen, wie wir Frauen besser und einfacher in Erwerbsarbeit bekommen. Fakt ist: Frauen gehen im Alltag oftmals mehreren Full-Time-Jobs nach – Care-Arbeit und Kinderbetreuung sind zwei davon. Damit wir wieder mehr Frauen in Vollzeit bringen und ihre Teilzeit erhöhen können, brauchen wir genau in diesen Bereichen Entlastung – etwa durch mehr Kinderbetreuungs- oder Pflegeangebote.
Flexibilität am Arbeitsplatz ist das Gebot der Stunde: Auch hier brauchen wir mehr Ermöglichung für unsere Arbeitnehmerinnen. Deshalb setzen wir uns auch für flexible Arbeitsmodelle ein, die familienfreundlich sind und zugleich den Arbeitsschutz berücksichtigen. Diese können Anreiz sein – und wenn all diese Faktoren stimmen, dürfen Anerkennung und faire Entlohnung nicht außer Acht gelassen werden. Nur so kommen wir beim Thema Geschlechtergerechtigkeit weiter. Deshalb unterstützen wir die Positionen und Apelle der EnBW-Vorständin Rückert-Hennen und werden noch mehr an diesen Stellschrauben drehen, um den Erwerbseinstieg für Frauen zu erleichtern oder gar erst zu ermöglichen.“