Zumeldung von Erwin Köhler MdL:
„Karfreitag zählt zweifellos zu den höchsten christlichen Feiertagen und wird mit besonderen Ritualen in der Kirche begangen - ohne Glockengeläut, Orgelmusik und mit stillem Gebet. Völlig zurecht wird diesem Feiertag eine hohe Bedeutung zugeschrieben.
Wir Grüne setzen uns für die religiöse und weltanschauliche Gleichberechtigung aller Menschen ein. Jeder und jede soll frei entscheiden können, wie er seine Feiertage verbringt und wie er sie gestaltet.
Gerade in einer vielfältigen Gesellschaft, in der sich unterschiedliche Religionen wiederfinden, sollten alle aufeinander Rücksicht nehmen und darauf achten, dass sie die unterschiedlichen Bedürfnisse gegenseitig respektieren. Die einen wollen beten, die anderen wollen tanzen - beides ist völlig in Ordnung. Meine persönliche Meinung lautet daher: Karfreitag, ja - Tanzverbot, nein!
Es ist die Aufgabe der Politik, für einen gerechten Ausgleich der Interessen zu sorgen. Die Landesregierung hat in der letzten Legislatur die Tanzverbote zu großen Teilen gelockert, was richtig ist. Feiertage gelten für die gesamte Gesellschaft, deshalb müssen sie zur gesellschaftlichen Wirklichkeit passen.
Die generelle Frage ist, ob es noch verhältnismäßig ist, dass Clubbetreiberinnen und Clubbetreiber ihre Konzession verlieren können, wenn an einem stillen Feiertag die Bässe wummern. Nach meinem Eindruck ist das aber eine rein künstliche und theoretische Diskussion, die an der Realität der Clubs völlig vorbeigeht. Die meisten Clubs gehen entspannt damit um und haben sich mit der besonderen Situation an Karfreitag längst arrangiert.“