Mit einer zweiten Runde des Stipendienprogramms für freischaffende Künstlerinnen und Künstler möchte das Kunstministerium weitere Coronahilfen in die besonders betroffene Szene geben. Nach rund 6,7 Millionen Euro, mit denen im vergangenen Sommer Stipendien für gut 1930 Künstlerinnen und Künstler finanziert wurden, standen jetzt weitere rund 5,5 Millionen Euro bereit. 1544 Anträge haben die Fördervoraussetzungen erfüllt, das Geld wurde kürzlich ausgezahlt. Besonders freischaffende Künstlerinnen und Künstler waren und sind durch den Ausfall von Auftritts- und Präsentationsmöglichkeiten wie Konzerten, Theateraufführungen, Ausstellungen, Lesungen oder Tanzaufführungen massiv von der Pandemie beeinträchtigt.
„Die große Resonanz zeigt, dass wir mit dem Stipendienprogramm das richtige niederschwellige Instrument gefunden haben, um ihnen in der gegenwärtig noch immer schwierigen Situation das Arbeiten und die Realisierung von Projekten und Programmen zu ermöglichen“, sagte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski am Donnerstag (20. Januar) in Stuttgart. „Die insgesamt rund 3400 vergebenen Projektstipendien helfen Künstlerinnen und Künstlern in Baden-Württemberg ein Stück weit, ihre Arbeit fortzusetzen und einem Publikum zu präsentieren. Ich freue mich, dass wir auch mit der zweiten Stipendienvergabe zur Umsetzung mannigfaltiger Kunstprojekte – von Tanzperformances und Kunstobjekten im öffentlichen Raum über neue Musikprogramme bis hin zu Lyrikpublikationen – beitragen und so die Vielfalt innerhalb der freien Kunst in Baden-Württemberg erhalten können.“
Bis Mitte Oktober 2021 konnten sich in der zweiten Runde freischaffende, professionell tätige Künstlerinnen und Künstler jeden Alters um ein Stipendium beim Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst bewerben. Die Stipendien sind mit einer einmaligen Förderung von je 3.500 Euro dotiert und richten sich an alle, die mit Erstwohnsitz in Baden-Württemberg leben, einer freien künstlerischen Tätigkeit nachgehen und ein konkretes Kunstprojekt umsetzen wollen.
Um ihnen einen besseren Start in der Kulturbranche zu ermöglichen, werden auch Absolventinnen und Absolventen von künstlerischen Fächern an staatlich anerkannten Hochschulen und Akademien gefördert, die 2019, 2020 oder 2021 ihren Abschluss gemacht haben und so besonders von den Einschränkungen durch die Pandemie betroffen sind.
Dem Ministerium lagen zum Bewerbungsschluss rund 1650 Anträge innerhalb der zweiten Vergaberunde vor. 1544 Anträge haben die Fördervoraussetzungen erfüllt. In den Bereichen Bildende Kunst (586), Musik/Komposition (447), Darstellende Kunst (247), Literatur (72), Medienkunst (70), Kleinkunst (40) sowie übergreifenden Kunst-Projekte (82) wurden Stipendien vergeben. Die Stipendienbeträge wurden an die Stipendiatinnen und Stipendiaten im Dezember ausgezahlt.
Nähere Infos rund um das Stipendienprogramm erhalten Sie hier.
Das Land hat seit Beginn der Pandemie mehr als 200 Millionen Euro investiert, um die Kunst- und Kulturlandschaft in Baden-Württemberg aufrechtzuerhalten.
Das Ministerium hat seit Frühsommer 2020 passgenaue Programme zur Existenzsicherung von Kultureinrichtungen und zur Ermöglichung von Kunst und Kultur während Pandemie aufgesetzt, darunter die Hilfsprogramme „Kultur Sommer“, „Kunst trotz Abstand“, den „Innovationsfonds Kunst 2021“ und das „Soforthilfeprogramm für die Vereine der Breitenkultur“.
Das Land finanziert und organisiert außerdem den Sonderfonds für Kulturveranstaltungen, den der Bund aufgelegt hat.
Im Herbst 2021 legte das Ministerium das mit 18,5 Millionen dotierte Impulsprogramm „Kultur trotz Corona“ auf. Mit dem sechsteiligen Programm konnten bereits knapp 1 Million Euro für das Programm „Junge Perspektiven“ und 2,5 Millionen für das „Investitionsprogramm für Verbände und Vereine der Amateurmusik und des Amateurtheaters“ ausgegeben werden.
Die einzelnen Programmbausteine des Impulsprogramms „Kultur trotz Corona“ sind ausführlich dargestellt auf der Internetseite des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst.
Pressemitteilung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst BW